Wasserhaushalt beim Hund

Wieviel Wasser benötigt ein Schlittenhund? Hunde überleben auch bei fast vollständigem Verlust des Körperfettes. Hingegen ist eine Dehydrierung von 10% Körperwasser bereits lebensbedrohend. Der Gesamtwasserverbrauch eines Schlittenhundes ist abhängig von der Länge der Belastung, d.h. von der Arbeitszeit - und nicht von der gelaufenen Distanz. Im Ruhezustand liegt der Verbrauch bei ca. 1.5 l pro Tag, welcher auf ungefähr 5 l/d bei Belastungen ab zwei Stunden aufwärts ansteigt. Der Wasserverlust (durch die Atmung sowie die Ausscheidung) steht in direktem Zusammenhang zur Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit sowie der Atemfrequenz. Beim Training wird nicht nur die Muskulatur trainiert, sondern auch das vegetative Nervensystem (kann nicht aktiv beeinflusst werden), welches u.a. wichtige Kreislauffunktionen reguliert; und zum Training gehört auch das Wässern, welches ebenfalls gelernt resp. geübt sein will. Denn durch Dehydrierung bedingte Einbrüche sind meist bei schlechter Kondition zu finden.

Hunde geben überschüssige Körperwärme über die Körperoberfläche ab, ähnlich wie ein Radiator. Die aussen an der Haut liegenden Adern und Venen werden erweitert. Auf diese Weise wird das zu warme Blut an die kühlere Oberfläche gebracht und die Wärme vom Körper abgestrahlt. Die Körperoberfläche ist allerdings in Fell gehüllt, was die Sache erschwert. Je grösser der Hund ist, desto leichter kommt es zum Hitzestau. Man darf nicht vergessen, dass das Volumen im Kubik steigt, während die Oberfläche nur im Quadrat zunimmt. Grosse Hunde haben daher eine vergleichsweise kleine Körperoberfläche, über die sie Wärme abstrahlen können.

Wenn die Hunde bei warmen und feuchten Temperaturen eingespannt werden, ist zu beachten, dass nach kurzer Zeit Schleim gebildet wird. Im Hals liegen die Blutgefässe, welche durch die Atmung das Blut kühlen, welches in das Hirn fliesst. Wird nun den Hunden Wasser gegeben, um den Schleim aus dem Hals zu entfernen, überhitzen sie nicht. Wenn jedoch dieser Bereich mit Schaum oder Schleim zugedeckt ist, nimmt die kühlende Wirkung ab.

Wasser macht ca. zwei Drittel des Körpergewichts aus, ca. 7% des Körperwassers sind im Blutplasma enthalten. Bei intensiver Bewegung in warmer und feuchter Umgebung sinkt durch die Wasserabgabe das Blutplasmavolumen. Herzleistung und Durchblutung der Muskulatur werden verringert, und die Leistung nimmt ab. Erfolgt kein Flüssigkeitsausgleich, steigt die Körpertemperatur an und kann zu einem Hitzestau führen. Gut trainierte Hunde haben sowohl durch eine höhere Wasseraufnahme als auch aufgrund der Anpassung der Wasserausscheidung über die Nieren ein grösseres Blutplasmavolumen.

Diese Faktoren gilt es insbesondere im Frühling zu beachten, wenn von

  • Schnee auf Dreck
  • Schlitten auf Wagen
  • Skandinavien (kühl und trocken) nach Mitteleuropa (feucht–warm)

gewechselt wird, weil die Belastung durch diese äusseren Bedingungen erhöht wird.