Der Hund im Schafspelz

Kaum bekommt Sven, das kleine Schafsböcklein Milch aus der Flasche, stehen die Hunde an, damit sie auch etwas davon abkriegen. Sven benimmt sich wie ein Hund, gliedert sich nahtlos in die Meute ein und frisst liebend gerne auch deren Futter. Auf kleine Wanderungen kommt er selbstverständlich mit und nachts schläft er auf der Türschwelle der Alphütte. Nur ab und zu verschwindet er in der grossen Herde, bestehend aus 850 Schafen, um dann schon bald wieder mit lautem "mäh, mäh..." sein Hunderudel aufzusuchen.

Sven wurde wegen einer Euterentzündung von seiner Mutter verstossen und von Evi, der Hirtin, gefunden und aufgepäppelt. Die beiden Kleinen Sava und Malik sind fasziniert von diesem "komischen" Hund mit der dichten Wolle, welcher so seltsame Geräsche von sich gibt, doch schon bald hat man das Gefühl, dass sie selber anfangen, sich als Schaf zu fühlen. Sie versuchen, Gras zu fressen, finden dann aber heraus, dass das Endprodukt, welches sich durch den Magen des Schafes geschlängelt hat, noch viel besser schmeckt, und so stehen sie teils Schlange und warten darauf, bis Sven wieder einmal muss...

Sina, die Bordercolliehündin führt ihre Arbeit an den Schafen wieder einmal wunderbar aus. Erstaunlich ist auch das Können der einjährigen spanischen Wasserhündin von Evi - dem Anschein nach schaut sie vieles dem Border ab..

Trisha, mit viel Jagdblut in den Adern, hat es nicht ganz einfach mit den Schafen, sie muss zum Teil in der Jagdhütte verweilen und beobachtet das Geschehen von einem kleinen Fenster aus.

Jetzt macht sich der Herbst auf 2000 Metern bemerkbar, die Schafe werden schon nächste Woche mit Evi und ihren beiden Hunden die Alp verlassen und ins Tal runter ziehen. Was Sven dann macht? Die Hunde hätten ihn am liebsten mitgenommen, teils zum knuddeln, teils aus Faszination, teils aus Freude am Spielen.

Es waren wieder viele unvergesseliche und einmalige Erlebnisse.

Photo-Impressionen von der Alp Tasna