Mush with P.R.I.D.E. — Fütterung von Schlittenhunden
Die Vorfahren unserer Hunde waren Jäger. Sie besassen hoch entwickelte Sinnesorgane, kräftige Gebisse und Bewegungsorgane, um ihre Beutetiere zu fangen und zu töten. Andere Tiere, meist Pflanzenfresser, waren ihre Beute; sie verzehrten diese mit "Haut und Haaren", also nicht nur das Muskelfleisch, sondern auch die Innereien, Magen-Darm mit Inhalt sowie die Knochen. Auf diese Weise versorgten sie sich mit allen notwendigen Nähr- und Wirkstoffen in geeigneter Form (z. B. vorverdaute Kohlenhydrate aus den Därmen ihrer Beutetiere). Heute leben nur noch sehr wenige Hunde wie ihre Ahnen. Aber die Bedingungen, die eine optimale Nahrung erfüllen muss, haben sich kaum geändert. Die Zähne zerkleinern grob die Nahrung, die durch Speichel gleitfähig gemachten Brocken werden geschluckt. Im Magen beginnt die Eiweissverdauung, Fett und Kohlenhydrate werden im Dünndarm abgebaut. Hunde können nur aufgeschlossene Kohlenhydrate verwerten. Die Durchgangszeit der Nahrung durch den gesamten Verdauungskanal ist im Vergleich zu anderen Tierarten sehr kurz; d.h. Hundenahrung muss hoch verdaulich und darf nicht zu voluminös sein.
Perfekte Fütterung
Es gibt nicht "die" perfekte Fütterung für jeden Hund, sondern die Futterzusammensetzung hängt u.a. von der Rasse, dem Alter, der generellen physischen Verfassung des Hundes und dem Trainingsplan ab. Ausserdem sind die Futterbestandteile je nach Wohnort nicht jedem gleich zugänglich. Futter für Schlittenhunde besteht in der Regel aus einem Teil Fertigfutter und einem Fleischanteil oder weiteren Supplementierungen. Trockenfutter ist leicht zu lagern und zu füttern und braucht, wenn es für den normal aktiven Hund genutzt wird, keine Zusätze.
Da Fleisch bis zu 75% Wasser enthält, muss man mengenmässig mehr füttern, um auf dieselbe Kalorienzahl wie beim Trockenfutter zu kommen. Fleisch ist für den Hund höchst verdaulich. Zusätzlich kann bei stark belasteten Schlittenhunden mit biologisch vollwertigem Volleipulver supplementiert werden.
Fleischprodukte sollten auf jeden Fall bis zur Verarbeitung eingefroren bleiben. Trockenfutter sollte auf einer Palette kühl und trockengelagert werden. Saubere Fressnäpfe verhindern bakteriell bedingte Durchfallerkrankungen.
Alternativ zu Fleisch können hochqualitative Dosen-Fertignahrungen verabreicht werden, da sie nicht nur fleischliche Rohmaterialien bester ernährungsphysiologischer Qualität enthalten, sondern zusätzlich bezüglich Vitaminen/ Mineralstoffen/Spurenelementen optimal bilanziert sind, die zur Entfaltung psychischer und physischer Gesundheit essentiell sind. Die Auswahl des Futters sollte aber auf jeden Fall auf das Alter und den Trainingszustand eines jeden Hundes abgestimmt werden. Es ist wichtig, dass das Trockenfutter mindestens 20% Fett und mindestens 30% Protein enthält und von hoher Qualität ist, um den Ansprüchen eines Schlittenhundes gerecht zu werden.
Welche Futterqualität und –menge benötigt ein Rennhund?
Es gibt hier – wie so oft – kein Universalmittel, denn jeder Hund reagiert unterschiedlich auf das gereichte Futter. Training, Haltung und Rasse der Hunde erfordern unterschiedliche, individuelle Futtermengen.
Wasser
Wasser ist der wichtigste Ernährungsbestandteil überhaupt: Ein Mangel an Vitaminen, Fetten und Mineralien ist zwar der Gesundheit des Hundes abträglich, doch es kann Tage oder Wochen dauern, bis dieser Mangel sichtbar wird. Wassermangel kann dagegen schon innerhalb von wenigen Tagen zu schweren gesundheitlichen Schäden bzw. zum Tode führen.
Der Hund nimmt Wasser durch das direkte Trinken und durch den Wassergehalt des Futters auf. Er verliert Flüssigkeit durch den abgegebenen Kot, den Urin und durch die Verdunstung beim Atmen.