Mush with P.R.I.D.E. — Schlittenhunderassen

Eines haben alle Schlittenhunde gemeinsam: einen Körperbau, der sie zum Laufen vor dem Schlitten befähigt und den desire to go - den Willen zum Laufen. Entsprechend ihrer Herkunft und ihrem ursprünglichen Verwendungszweck lassen sie sich in verschiedene Typen unterteilen.

Alaskan Husky

Schlittenhunderennen in Alaska sind älter als die Registrierung von Rassehunden. Hier wurden schon immer Hunde eingesetzt, die beste Schlittenhundeeigenschaften, aber kein einheitliches Aussehen aufwiesen. Sie werden als Indian Dogs oder Alaskan Huskies bezeichnet.

Im Rennen erfolgreiche Tiere werden zur Zucht verwendet, wobei es, im Gegensatz zu den Rassehunden, keinen festgelegten Standard gibt. Das Zuchtziel heisst Führigkeit, Charakter, Schnelligkeit und Ausdauer. Mittlerweile haben sich regelrechte Zuchtlinien herausgebildet, dennoch ist das Erscheinungsbild der Alaskans sehr vielfältig.

Norwegian Hound

Die Rasse zählt zu den neueren Schlittenhundetypen. Der Ursprung liegt in einer gezielten Kreuzung bestimmter norwegischer oder schwedischer Vorstehhunde, die erfolgreich im Schlittenhundesport eingesetzt wurden, mit Alaskan Huskies aus Attla- und G. Wright-Linien.

Der Norwegian Hound zeichnet sich durch ein angenehmes Wesen und eine grosse Athletik aus. Auf Grund seiner Charaktereigenschaften ist er nicht nur ein sehr guter Schlittenhund, sondern auch ein äusserst angenehmer Begleit- und Familienhund. Sein Haarkleid ist meist kürzer als das des Alaskan Husky, aber mit sehr viel und sehr dicker Unterwolle. Er toleriert grössere Temperaturschwankungen im Winter genauso problemlos wie andere Schlittenhunde und friert bei entsprechender Vorbereitung nicht mehr als die nordischen Hundetypen.

Siberian Husky

Der Siberian Husky wurde von den Tschuktschen Ostsibiriens gezüchtet und zu Beginn des letzten Jahrhunderts nach Alaska gebracht. Auf Schlittenhunderennen anfangs wegen ihrer geringen Grösse belächelt, erwarben sich die Hunde schnell Anerkennung, da sie in der Regel die Teams der schwereren Rassen weit hinter sich liessen. Weltberühmt wurden sie 1925, als Leonhard Seppala mit seinem Huskyteam ein lebenswichtiges Serum in die von der Diphterie bedrohte Stadt Nome brachte. Das Iditarod-Rennen erinnert noch heute an diese grossartige Leistung. Über Neuengland verbreitete sich der Sport mit Siberian Huskies über den Rest der USA und ab den sechziger Jahren auch nach Mitteleuropa, wo die Siberians heute die zahlenmässig bedeutendste Hunderasse im Schlittenhundesport darstellen. Nur durch die Beteiligung am Schlittenhundesport können alle Eigenschaften des Siberian Husky, wie Arbeitswille, Ausdauer und Schnelligkeit erhalten und gefördert werden.

Alaskan Malamute

Im Gebiet um den Kotzbue-Sund in Alaska lebt das Inuitvolk der Malemuits, welches für die Zucht von ausdauernden, langsam laufenden und kräftigen Schlittenhunden berühmt war. Ihre zumeist grau-weissen oder schwarz-weissen Hunde wurden daher Alaskan Malamutes genannt. Die Zerstörung der Inuit Kultur und die ungewollte Einkreuzung der von weissen Siedlern mitgebrachten Hunde bedrohte die Existenz dieser Rasse. Es gelang jedoch amerikanischen Züchtern, mit wenigen verbliebenen Exemplaren den Alaskan Malamute zu erhalten.

Alaskan Malamutes sind die schwersten Schlittenhunde. Sie erreichen nicht die Geschwindigkeit des kleineren Siberian Husky, dafür sind sie wesentlich kräftiger.

Grønlandhund

Der Grönlandhund wird von den Inuit auf Grönland gezüchtet und in Fächergespannen vor den Transportschlitten, aber auch zur Jagd eingesetzt. Der Grönlandhund ist ein sehr freundlicher, kräftiger, anspruchsloser Zughund, der sich früher in den Sommermonaten sein Futter selbst suchen musste.

Beim Grönlandhund sind alle Farbschläge zugelassen. Seine Ausdauer beim Ziehen schwerer Lasten hat den Erfolg der Südpolexpedition Amundsen erst ermöglicht, und in der Schweiz wurden Grönlandhunde zum Lastentransport beim Bau der Jungfraubahn eingesetzt. Auch heute noch werden Grönlandhunde von den Inuit für die Jagd und den Lastentransport verwendet; auch die weltberühmte Sirius-Patrouille im Osten Grönlands zeugt von der eindrücklichen Widerstandskraft dieser urtümlichen Hunde.

Samojede

Zwischen dem Ural und dem Jenessej leben die Samojeden, die als Rentierzüchter ihren Herden folgten. Ihre Hunde wurden zum Hüten der Rentiere und auch zum Schlittenziehen eingesetzt. Bereits 1880 gelangten einzelne Zuchttiere nach England, wo man früh einen Rassestandard erarbeitete. Aus den unterschiedlich gefärbten Hunden schuf man das einheitliche Erscheinungsbild des Samojeden mit weissem bzw. biskuitfarbenem Fell. Der Samojede stellte auf den Polarexpeditionen von Nansen und Shakleton seine Zugkraft unter Beweis und ist heute als genügsamer Schlittenhund nur noch selten auf den Rennen vertreten.