Gemeinsames Training in Arosa

Ein Traum, dass bei solch tollen Bedingungen wieder gemeinsam trainiert werden konnte. Was gibt es schöneres, als ohne Rennstress und irgendwelchen Ambitionen die «Zelte» nebeneinander aufzuschlagen und über den eigenen Tellerrand zu «gucken». Umso trauriger stimmt es mich immer wieder, wie Menschen, welche das gleiche Hobby betreiben, über «anders aussehende Hunde» als ihre eigenen herziehen müssen. In jedem Hund steckt doch eine wunderbare Seele, ob er jetzt viel oder wenig Fell hat, ob er Stehohren oder Schlappohren hat, ob er lieber schnell oder langsam rennt.


Canadian Hounds, The Pas 1927 (© by Coppinger 1977)

Wenn wir uns mit der Schlittenhunde–Geschichte näher befassen, würden wir alle schnell merken, dass der ursprüngliche Schlittenhund eh anders ausgesehen hat. Es war kein Siberian Husky, kein Alaskan Malamute, kein Samojede und kein Norwegian Hound. Es waren einfach Hunde, die für die Bedingungen und Aufgaben, welche von ihnen abverlangt wurde, geeignet sein mussten. Erst später wurde das Aussehen wichtig, vor allem hier in Mitteleuropa. Wer also hat nun den «richtigen» Schlittenhund? Wer bestimmt das? Für wen ist das wichtig? Für die Hunde bestimmt nicht, sie wollen alle das gleiche: Sie suchen eine artgerechte Haltung, Sicherheit und viel Liebe im Umgang mit ihnen. Sie wollen ihre Energie loswerden und zusammen im Team arbeiten dürfen.

Wir sind doch alle auf Toleranz angewiesen und haben sie zu gewähren, weil niemand immer recht hat.

Der tolerante Mensch ist friedfertig und nachsichtig mit sich und den anderen. Es ist doch leicht einzusehen, dass Toleranz mehr zur inneren und äusseren Harmonie als deren Gegenteil beiträgt. Wenn wir nun wissen, wieviel die Hunde von unserem Inneren aufnehmen, was für einen Partner Mensch würden sie sich wohl aussuchen? Wie kann man über andere urteilen, wenn man noch nie selber in der Haut des anderen steckte?

Manès Sperber drückt es sehr schön aus: "Toleranz vermag Hindernisse zu überwinden und Grenzen zu überschreiten. Sie erwächst uns aus grosszügigem Denken und aus der Erkenntnis, dass es zumeist das eigene Ego ist, welches unversöhnlich reagiert".

Ueli Gerbers Kommentar zum Thema — Besten Dank für Deine Sichtweise:)

Photo-Impressionen von Arosa 2012 (4 Seiten)